Die Erkrankung AMD

Die alters­abhängige Makula­degeneration (kurz: AMD) ist eine Erkrankung der Makula, dem Punkt des schärfsten Sehens im hinteren Augenbereich. Sie tritt bei Menschen ab dem 55. Lebensjahr auf.

Die AMD ist in den westlichen Indus­tri­e­län­dern eine der häufigsten Ursachen für gravierende Sehverluste. In Deutschland sind nach aktuellen Stu­diener­geb­nis­sen bundesweit circa 7,5 Millionen Menschen von der AMD betroffen (Gutenberg-Gesund­heits­s­tu­die Uni­ver­si­täts­me­di­zin Mainz). Sie ist die häufigste Ursache für den Bezug von Blindengeld. Aufgrund der demo­gra­fi­schen Entwicklung ist mit einer deutlichen Zunahme von Betroffenen zu rechnen. Der Anteil der Betroffenen mit einer frühen Form ist dabei der mit Abstand größte. Schät­zungs­weise sieben Millionen Menschen sind von der Frühform betroffen. Knapp 500.000 Menschen leiden unter einer Spätform.

Mögliche Folgen einer Makula­degeneration sind:

  • Verlust des zentralen Sehfeldes (wichtig z. B. beim Lesen und Handarbeiten)
  • Verlust des Scharfsehens (bei­spiels­weise werden vertraute Gesichter nicht mehr erkannt)
  • Verlust des Farbensehens
  • Fahr­untüchtig­keit

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Die AMD tritt fast immer beidseitig auf, wobei sich die Augen eines Patienten dabei häufig in unter­schied­lichen Erkran­kungs­sta­dien befinden. In fort­ge­schrit­te­nen Stadien bringt dies für AMD-Patienten oft große Ein­schränk­ungen im täglichen Leben mit sich. Eine sogenannte späte AMD hat eine erhebliche Minderung des zentralen Sehvermögens zur Folge: Betroffene verlieren die Fähigkeit, scharf zu sehen; die Orientierung im Raum bleibt jedoch erhalten. Und auch wenn Patienten ab einem gewissen Stadium so schlecht sehen, dass sie nahezu blind sind, bleiben die Wahrnehmung im Bereich des äußeren Gesichts­fel­des sowie von Hell und Dunkel erhalten. Im Augenwinkel können Strukturen und Bewegungen erkannt werden – Gesichter und Dinge, die man direkt anschaut, hingegen oft nicht mehr.

Die AMD verläuft nicht bei allen Betroffenen gleich, da die Erkrankung in unter­schied­lichen Formen auftreten kann. Sie schreitet von einer frühen zu einer mittleren und dann zu einer späten AMD voran. Bei der späten AMD unterscheidet man wiederum eine trockene und eine feuchte Form. Im späten Stadium der trockenen AMD bildet sich oft eine geografische Atrophie. Jedoch ist auch im fort­ge­schrit­te­nen Stadium einer trockenen AMD ein Übergang in eine feuchte Form möglich. Diese wird dann als neovaskuläre AMD bezeichnet. Beide Formen der AMD können sich jedoch auch im gleichen Auge nebeneinander entwickeln.

Auswirkungen auf die Lebens­qua­li­tät

Durch die Beein­träch­ti­gung der zentralen Sehschärfe ist die Lese­fä­hig­keit stark ein­ge­schränkt. Die Lese­fä­hig­keit hat jedoch eine wichtige Funktion im Alltag, da sie Kommunikation, Arbeits­fä­hig­keit, geistige Wendigkeit und somit Lebens­qua­li­tät ermöglicht. 
Die AMD kann sich auch deutlich auf die „psychische Lebens­qua­li­tät“ auswirken. Seh­ein­schränkungen bei älteren Menschen führen zu verringerter sozialer Interaktion. Zudem besteht ein Kau­sa­l­zu­sam­men­hang zwischen einer Abnahme der allgemeinen Aktivität und einem daraus resul­tie­ren­den Rückgang der kognitiven Leistung. Auch das Risiko für die Ausbildung einer Depression ist bei älteren Menschen mit AMD-bedingten Seh­ein­schränkungen weitaus höher als bei gut sehenden Alters­ge­nos­sen.