Optische Sehhilfen (Lupen)
Lupen sind relativ einfache vergrößernde Sehhilfen und werden häufig als erstes Hilfsmittel verwendet, um Beschriftungen, Anleitungen und andere kurze Texte zu lesen. Viele Menschen haben bereits eine Lupe im Haushalt. Diese sollte jedoch langfristig von einem erfahrenen Augenoptiker auf den individuellen Bedarf angepasst werden, denn die Lupe muss zur derzeitigen Sehfähigkeit passen, um den Betroffenen optimal zu unterstützen.
Ändert sich die Sehfähigkeit, reicht eine Lupe eventuell nicht aus und es muss eine neue Sehhilfe ausgesucht werden. Eine Übersicht über andere Hilfsmittel finden Sie auf dieser Seite.
- Die Wahl der richtigen Lupe
- Beratung
- Funktionsweise
- Verschiedene Arten von Lupen
- Kostenübernahme durch die Krankenkassen
Die Wahl der richtigen Lupe
Eine Lupe muss immer zu der jeweiligen Sehaufgabe passen. Mit einer Handlupe kann es zum Beispiel sehr mühsam sein, Zeitungsartikel zu lesen. Dagegen hilft sie beim Einkaufen, Preisschilder gut zu erkennen. Bei der Wahl des richtigen Hilfsmittels kommt es also auch darauf an, welche Aufgaben Sie damit bewerkstelligen möchten.
Ebenso muss die Handhabung einer Sehhilfe zum Benutzer passen. So fällt Menschen mit einem leichten Händezittern der Umgang mit einer Aufsetzlupe oft leichter als mit einer Handlupe. Die Handhabung der Sehhilfe muss grundsätzlich geübt werden, um gute Ergebnisse zu erzielen.
Eine gute Beleuchtung ist wichtig, da diese den Vergrößerungsbedarf reduzieren kann. Viele Lupen haben deshalb eine zusätzliche Beleuchtung.
Lupen, die als vergrößernde Sehhilfen verwendet werden, sollten leicht sein und eine gute Abbildung haben. Gerade Linien sollten auch bis zum Bildrand gerade bleiben. Bei einem spezialisierten Augenoptiker können Sie verschiedene Modelle testen, um das richtige für Sie zu finden.
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Beratung
Um die geeigneten Sehhilfen zu finden ist eine Beratung durch einen auf die Anpassung vergrößernder Sehhilfen spezialisierten Augenoptiker nötig. Zur Beratung sollten Schriftstücke, die Lieblingszeitung, Noten oder Handarbeiten und bereits vorhandene Sehhilfen und Brillen mitgebracht werden.
Beratung bieten auch Beratungsstellen, Augenarztpraxen und Kliniken, Berufsförderungswerke oder Berufsbildungswerke an. Diese Beratung ist herstellerunabhängig und nicht mit einer bestimmten Verkaufsabsicht verbunden.
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Funktionsweise
Die Vergrößerung, die mit Lupen erreicht werden kann, hängt vom Brechwert der Lupenlinse ab (Dioptrienangabe auf einigen Lupen) und davon, wie die Lupe benutzt wird. Seheingeschränkte Menschen wünschen sich meistens eine große Lupe, damit sie einen möglichst großen Bereich überschauen können. Je stärker eine Lupe vergrößert, desto kleiner ist der Ausschnitt, der gesehen werden kann. Eine Lupe mit einer 20-fachen Vergrößerung ist etwa so groß wie ein Daumennagel. Bei einem stärkeren Vergrößerungsbedarf sind elektronische Sehhilfen oft eine bessere Wahl.
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Verschiedene Arten von Lupen
Handlupen
Handlupen können flexibel und vielseitig eingesetzt werden. Sie sind zudem recht unauffällig. Viele Details wie z. B. Preise, Verfallsdaten und Inhaltsangaben auf Lebensmittelverpackungen lassen sich damit bereits im Supermarkt gut lesen.
Neben den herkömmlichen gibt es auch beleuchtete Handlupen. Diese helfen auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen.
Starke Lupen haben oftmals kleinere Durchmesser. Sie lassen sich gut in der Tasche transportieren. Um mit diesen kleinen Lupen eine gute Übersicht zu erhalten, sollten die Lupen dicht vor ein Auge gehalten werden. Da dies möglicherweise zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig ist, lassen Sie sich am besten die Handhabung von einem spezialisierten Augenoptiker zeigen.
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Aufsetzlupen
Aufsetzlupen werden direkt auf das Schriftgut gestellt und müssen nicht in der Hand gehalten werden. Sie sind daher gut für längeres Lesen zu Hause geeignet. Die meisten Aufsetzlupen haben eine eingebaute Beleuchtung. Unter einigen Aufsetzlupen kann auch geschrieben werden.
Beim Lesen mit einer Aufsetzlupe können Sie die Kopf- und Körperhaltung beibehalten, die Sie vom Lesen ohne Lupe gewohnt sind. Zusätzlich zur Aufsetzlupe braucht man in der Regel eine passende Lesebrille. Verwenden Sie die Aufsetzlupe nahe am Auge, können damit bis zu 15-fache Vergrößerungen erreicht werden. Hilfreich ist dabei aus ergonomischen Gründen die Verwendung eines Lesepultes.
Eine besondere Form der Aufsetzlupen sind Hellfeldlupen, auch Visolettlupen oder Lesestein genannt. Dabei handelt es sich im Prinzip um eine sehr dicke Linse – einen „Stein“ aus Lupenglas, den Sie beim Lesen über den Text gleiten lassen. Die besondere Form der Lupe fängt das Licht aus der Umgebung ein und sorgt damit für sehr gute Beleuchtungsverhältnisse in der Vergrößerung. Insbesondere Kinder können bei Annäherung an die Lupe oftmals hohe Vergrößerungen erreichen. Ältere Menschen sollten zusammen mit der Hellfeldlupe eine Lese- oder Lupenbrille verwenden.
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Standlupen
Bei Standlupen ist die Lupenlinse an einem flexiblen Arm bzw. Gestänge befestigt. Diese Lupen werden stabil auf oder an einem Tisch angebracht und dann bei Bedarf herangezogen. Dadurch eignen sie sich für den Einsatz in der Küche oder für Handarbeiten. Sie bieten ausreichend Platz unter der Lupenlinse, um auch kleine, präzise Arbeiten auszuführen. Die erreichbaren Vergrößerungen bei Standlupen sind allerdings meist gering. Eine integrierte Beleuchtung ist besonders bei hohem Lichtbedarf nützlich.
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Kostenübernahme durch die Krankenkassen
Bei Vorlage eines Rezeptes übernimmt die Krankenkasse einen Teil der Kosten für eine optische Lupe. In der Regel wird ein prozentualer Anteil übernommen. Für einige Lupen gelten aber auch bestimmte Festbeträge, die von der Krankenkasse erstattet werden.