Die Blechtrommel

An seinem dritten Geburtstag erhält Oskar Matzerath eine weiß-rote Trommel. Sie wird für Jahre sein wichtigstes Aus­drucks­mit­tel bleiben – so wie sein berühmter Schrei. Oskar kann durch Schreien Gläser und Fens­ter­schei­ben zerspringen lassen. Kristall, das zersplittert: ein erschre­cken­des Sinnbild der zer­stö­re­ri­schen Zeit, die dieser Jahr­hun­der­troman umreißt. Mit dem Trommeln und dem Schrei stellt Oskar sich immer dann quer, wenn die Erwach­se­nen­welt ihn missbilligt, drangsaliert oder für dumm verkauft. Er selbst verweigert sich dem Erwach­sen­wer­den. Ebenfalls im Alter von drei Jahren stellt er das Wachsen ein. So kann er beobachten, so kann er sich scheinbar auch der Verantwortung entziehen. Denn kindlich im Sinne von naiv ist Oskar nicht, selbst wenn er sich so stellt. Auch er wird ein Täter und bezichtigt sich selbst später mindestens dreier Morde. Gewalt ist all­ge­gen­wär­tig, da die Welt um ihn herum in Stücke fällt: Die Weimarer Republik geht unter, die Nati­o­nal­so­zi­a­lis­ten werden gewählt und errichten ihr men­schen­ver­ach­ten­des Regime, der Krieg bricht aus. Danzig, die Heimatstadt von Oskar Matzerath, ist nur mehr eine Erinnerung.

Über mehrere Jahrzehnte spannt sich diese wortgewaltige Geschichte. Günter Grass zeichnet das Panorama einer klein­bür­ger­li­chen Gesellschaft, in der der Einzelne die Auswirkungen seines Handelns nicht ermisst, aber dennoch individuelle Schuld auf sich lädt. Zugleich schafft er einen Schelmenroman und ein Familienepos voller Ironie und bitterem Witz. Für das Theater Lüneburg entsteht eine eigene Büh­nen­fas­sung, in der sicher auch berühmte Motive wie das Brausepulver, die Aale, das verschluckte Par­tei­ab­zei­chen oder die Herz-Jesu-Kirche aufscheinen werden.

Karten über E-Mail an theaterkasse@theater-lueneburg.de oder telefonisch unter 04131/42100.

Veranstalter: Theater Lüneburg

Ver­an­stal­tungs­art: Kultur

Ver­an­stal­tungs­ort
Theater Lüneburg, An den Reeperbahnen 3, 21335 Lüneburg

Ver­an­stal­tungs­zeit­raum
10.10.2024, 20:00 Uhr
Einführung 30 Minuten vor Vor­stel­lungs­be­ginn im rechten Seitenfoyer