Innovative Spritze soll Zelltherapien möglich machen

Hilfe bei Augen­kranlhei­ten: Die Hochschule Biberach (HBC), die cellerata GmbH aus Ulm und die Activoris Medi­zin­tech­nik GmbH (Gemünden) haben eine Ent­wick­lungs­ko­ope­ra­tion im Bereich zellbasierter Augen­heil­kunde gestartet.

Ziel ist es, ein innovatives Behand­lungs­ge­rät zu entwickeln, das lebende Zellen präzise und sicher ins menschliche Auge einbringen kann. In einem ersten Testprojekt werden Geräte entwickelt und ausprobiert, die winzige Mengen einer Zell­sus­pen­sion genau und sicher ins Auge abgeben können.

Wei­ter­ent­wick­lung für künftige Zell- und Gentherapien

Im Rahmen dieses Pilotprojekts soll die firmeneigene opherra®-Technologie von Activoris so wei­ter­ent­wi­ckelt und getestet werden, dass winzige Mengen von Zell­sus­pen­sionen exakt dosiert und anwen­d­er­freund­lich verabreicht werden können. Ein essenzieller Schritt für künftige Zell- und Gentherapien bei weit­ver­brei­te­ten degenerativen Augen­erkrankungen wie alters­be­ding­ter Makula­degeneration, Glaukom oder Retinitis pigmentosa.

Die HBC vermittelt im neuen Studiengang Medizinische Bio­tech­no­lo­gie moderne Zelltherapien, die direkt an der Ursache von Krankheiten ansetzen und damit neue, viel­ver­spre­chende Behand­lungs­an­sätze ermöglichen. Ein aktuelles Projekt zur Entwicklung eines präzisen Appli­ka­ti­ons­sys­tems für Zelltherapien am Auge wird dabei vom Land Baden-Württemberg mit öffentlichen För­der­mit­teln unterstützt.

Bedeutung der Zusam­me­n­a­r­beit

Prof. Katharina Zimmermann, Leiterin der Arbeitsgruppe Pharmakologie am Institut für Angewandte Bio­tech­no­lo­gie mit dem Schwerpunkt Biochemie, Immunologie sowie Molekulare Pharmakologie, hebt die Bedeutung der Zusam­me­n­a­r­beit mit den Kol­la­bo­ra­teu­ren Activoris und cellerata hervor: „Diese Kooperation stellt eine einzigartige Verbindung akademischer und industrieller Expertise dar. Gerade im Bereich der Zell- und Gentherapie fördert sie innovative Ansätze und stärkt den Wis­sen­s­trans­fer in unseren Studiengang.“ Der Studiengang Medizinische Bio­tech­no­lo­gie profitiere in besonderem Maße von dieser engen Verknüpfung mit praxisnaher Forschung und bereite Studierende gezielt auf die Her­aus­for­de­run­gen und Chancen eines hoch­in­no­va­ti­ven Zukunftsfelds vor.

Für Axel Fischer, CEO der Activoris Medi­zin­tech­nik GmbH, ist die Kooperation mit cellerata ein bedeutender Schritt in einem innovativen und schnell wachsenden Feld. „Zell- und Gentherapien für Augen­erkrankungen sind ein innovatives, wachsendes Feld mit enormem Potenzial“, so Fischer. Die opherra®-Plattform könne dabei „entscheidend zur Sicherheit und Anwen­d­er­freund­lich­keit beitragen“, wenn es um präzises Mikrodosieren geht. Er verweist zudem auf aktuelle wis­sen­schaft­li­che Fortschritte und Pharma-Akquisitionen, die den Fokus verstärkt auf diesen Bereich lenken – ein Bereich mit hohem medizinischem Bedarf, in den Activoris gezielt seine technische Expertise einbringe.

Auch Dr. Tom Appl, Gründer der cellerata GmbH, sieht in der Partnerschaft einen strategisch wichtigen Schritt: „Wir freuen uns darauf, die enge Zusam­me­n­a­r­beit mit unserem Partner Activoris fortzuführen.“ Ziel sei es, an der Schnittstelle von Zelltherapien und passenden Appli­ka­ti­ons­sys­te­men gemeinsam erste Pilotstudien zu starten. Der besondere Mehrwert liege laut Appl in der Verbindung von Zelltherapie-Know-how, Gerä­te­tech­no­lo­gie und wis­sen­schaft­li­cher Expertise. „Inter­dis­zi­pli­näre Teams sind der Schlüssel für erfolgreiche Projekte in diesem Inno­va­ti­ons­feld – und genau darauf zielen wir hier ab.“

Die Rahmen der Pro­jekt­part­ner­schaft ist eine erste präklinische Testreihe umzusetzen. Gleichzeitig wird die Einbindung weiterer For­schungs­part­ner geprüft.

Quelle: biemann-medizin.de

Datum