Instantkaffee im Verdacht: Risiko für Auge­n­er­kran­kung AMD

Eine neue Studie aus China hat eine mögliche Verbindung zwischen dem Konsum von Instantkaffee und der Entwicklung der alters­be­ding­ten Makula­degeneration (AMD) aufgezeigt. Diese Erkrankung kann zu einer erheblichen Beein­träch­ti­gung des zentralen Sehens führen.

In der jüngsten Untersuchung, die von chinesischen Wis­sen­schaft­lern durchgeführt wurde, wird Instantkaffee mit einem erhöhten Risiko für die alters­be­dingte Makula­degeneration (AMD) in Verbindung gebracht. Diese Auge­n­er­kran­kung kann das zentrale Sehen beein­träch­ti­gen und somit alltägliche Aktivitäten wie Lesen oder Autofahren erschweren. Die Forscher stellten fest, dass Personen, die eine Vorliebe für Instantkaffee haben, bis zu siebenmal häufiger an dieser Erkrankung leiden könnten als Konsumenten anderer Kaffeesorten.

Die Studie legt nahe, dass der Zusammenhang mög­li­cher­weise auf die Zube­rei­tungs­weise von Instantkaffee zurück­zu­füh­ren ist, bei der ein chemischer Stoff namens Acrylamid freigesetzt wird. Dieser könnte in den Blutkreislauf gelangen und die Netzhaut schädigen. Dr. Qi Jia, der die Studie leitete, empfiehlt Menschen mit einem hohen Risiko für AMD, den Konsum von Instantkaffee zu reduzieren.

Zu den Risi­ko­fak­to­ren für AMD zählen eine familiäre Vorbelastung, Übergewicht, Rauchen und Bluthochdruck. Auch Menschen mit blauen oder grünen Augen sind aufgrund des geringeren Pig­ment­ge­halts und der damit verbundenen höheren Son­nen­licht­emp­find­lich­keit stärker gefährdet. Trotz der Ergebnisse betonen die Forscher, dass es sich um eine Beob­ach­tungs­stu­die handelt, die keinen kausalen Zusammenhang beweist.

Inter­es­san­ter­weise haben frühere Studien gezeigt, dass Kaffee das Risiko von AMD verringern könnte. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2023 mit 67.000 Erwachsenen ergab, dass Kaffeekonsum die Ner­ven­fa­ser­schich­ten im Auge verdicken und so das Sehvermögen schützen kann. Die aktuelle Studie ist jedoch eine der wenigen, die verschiedene Kaffeesorten untersucht.

Die Forscher nutzten Daten aus der UK Biobank und dem FinnGen-Konsortium, die genetische Informationen von Menschen in Groß­bri­tan­nien und Finnland sammeln. Anstatt den tat­säch­li­chen Kaffeekonsum zu untersuchen, analysierten sie genetische Prä­dis­po­si­ti­o­nen für den Konsum von Instant-, Filter- oder ent­kof­fei­nier­tem Kaffee und verglichen diese mit den AMD-Raten.

Die Ergebnisse zeigten, dass Personen mit einer genetischen Neigung bei Konsum von Instantkaffee ein um 692 Prozent höheres Risiko hatten, an trockener AMD zu erkranken, und ein um 159 Prozent höheres Risiko für die feuchte Form der Erkrankung. Auch ent­kof­fei­nierte Kaffeetrinker hatten ein erhöhtes Risiko, jedoch war dieser Unterschied nicht signifikant.

Die Forscher betonen die Notwendigkeit weiterer Unter­su­chun­gen, um die Ergebnisse zu bestätigen. Die Studie umfasste insgesamt 7.600 Teilnehmer mit trockener AMD und 5.900 mit feuchter AMD. Obwohl es keine Heilung für AMD gibt, kann eine frühzeitige Behandlung das Fortschreiten verlangsamen, etwa durch Nahrungs­er­gänzungs­mittel oder Medikamente, die das Wachstum von Blutgefäßen im Auge hemmen.

Quelle: it-boltwise.de

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