Der Klimawandel bedroht Augen und Sehvermögen

Mehr Sonne, mehr Kunstlicht, mehr Risiko: "Die Zunahme der UV-Strahlung und des blauen Anteils im sichtbaren Licht können unseren Augen schaden", warnte Augenarzt Dr. Armin Scharrer, Präsident im Rahmen des großen DOC-Augen­chir­ur­gen-Kongresses, in Nürnberg. "Dadurch erhöht sich das Risiko für Erkrankungen wie den Grauen Star und Netz­haut­schäden."

Laut Dr. Scharrer habe die Belastung durch UV-A und UV-B-Strahlen in den letzten 30 Jahren durch den Klimawandel um bis zu 20 Prozent zugenommen. Das könne sowohl die Eiweiß­struk­tu­ren der Augenlinse schädigen als auch die Zellen der Netzhaut angreifen. Daneben gebe es Hinweise darauf, dass auch der Blauanteil des Tageslichts und mög­li­cher­weise auch das blaue Licht aus LED-Lampen sowie PC- und Laptop-Monitoren langfristig die Linsen trüben oder eine alters­be­dingte Makula­degeneration (AMD) fördern könne.

Auf dem Nürnberger DOC-Kongress diskutierten 6.500 Augenärzte aus der ganzen Welt u.a. über neue Behand­lungs­methoden dieser Augen­krank­heiten. Doch es gibt auch Schutz vor UV-Strahlung. Dr. Scharrer rät, bei schönem Wetter so oft wie möglich eine Sonnenbrille zu tragen. Wichtig sei dabei, dass die Gläser mindestens über eine CE-Kennzeichnung, besser noch über einen sogenannten UV-400-Schutz verfügen. Gegen blaues Licht könnten Brillen und Kontaktlinsen mit zusätzlichen Blau­licht­fil­tern helfen. Sinnvoll seien zudem regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt, der über geeignete Schutz­maß­nah­men individuell berät.

Außerdem wurden auf dem Augenarzt-Kongress moderne OP-Methoden und neue Linsen vorgestellt, die bei der Operation des Grauen Stars eingepflanzt werden und danach ein Leben ohne Fern- und Lesebrille ermöglichen. Dr. Scharrer: "Sie wirken so ähnlich wie eine implan­tier­bare Gleit­sicht­brille und stellen einen wirklichen Fortschritt dar."

Quelle: Presseportal Deutsche Gesellschaft für Oph­thal­mo­chir­ur­gie e. V.

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