Neuartige Gentherapie zeigt viel­ver­spre­chende Ergebnisse

In einer chinesischen Studie wurde ein neuer viel­ver­spre­chender Gen­the­ra­pie­an­satz zur Behandlung von neo­vas­ku­lä­rer alters­be­ding­ter Makula­degeneration (nAMD) vorgestellt.

Die derzeitige Erst­li­ni­en­be­hand­lung für die nAMD sind Anti-VEGF-Wirkstoffe, die gute the­ra­peu­ti­sche Ergebnisse gezeigt haben. Trotz ihrer Wirksamkeit erfordern Anti-VEGF-Therapien häufige intravitreale Injektionen und regelmäßige Klinikbesuche, um ihre Vorteile auf­recht­zu­er­hal­ten. Das bringt erhebliche Her­aus­for­de­run­gen für die langfristige Compliance der Patienten und die Wirksamkeit in der Praxis mit sich. Daher müssen nach Meinung der Stu­di­en­au­to­ren neue langfristige The­ra­pie­stra­te­gien für nAMD weiter untersucht werden.

Neuer AAV-Vektor zielt auf VEGF-A und ANG-2 ab

Adeno-assoziierte Viren (AAV) sind aufgrund ihrer Sicherheit und ihrer Fähigkeit, eine langfristige Trans­gen­ex­pres­sion in Netz­haut­zel­len zu gewähr­leis­ten, ein weit verbreitetes Werkzeug für die Gen­über­tra­gung in der okulären Gentherapie.

Diese For­schungs­a­r­beit beleuchtet die Entwicklung eines neuartigen, gentechnisch veränderten AAV-Vektors (AAV-RPE) sowie eines bis­pe­zi­fi­schen Antikörpers (VEGF-Ang2). Dieser zielt sowohl auf den vaskulären endothelialen Wachs­tums­fak­tor A (VEGF-A) als auch auf Angiopoietin-2 (ANG-2) ab, zwei wichtige Auslöser für abnormales Blut­ge­fä­ß­wachs­tum und -leckagen bei nAMD. Eine einzige intravitreale Injektion der AAV-Gentherapie (XMVA09) trägt zur langfristigen Expression des the­ra­peu­ti­schen Antikörpers speziell in RPE-Zellen bei.

Neo­vas­ku­la­ri­sa­tion und Gefä­ß­le­ckage werden im Tiermodell wirksam unterdrückt

Präklinische Studien haben gezeigt, dass XMVA09 die Neo­vas­ku­la­ri­sa­tion und Gefä­ß­le­ckage in CNV-Modellen sowohl bei Mäusen als auch bei nicht-menschlichen Primaten (NHPs) wirksam unterdrücken kann. Zudem weisen XMVA09, AAV-RPE-Aflibercept und AAV2.7m8-VEGF-Ang2 im Vergleich zu AAV2.7m8-Aflibercept (ADVM022) in Maus-CNV-Modellen einen signifikanten Vorteil hinsichtlich der the­ra­peu­ti­schen Wirksamkeit auf.

Auch ist die Gentherapie sicher und zeigt keine Anzeichen für eine Netz­haut­to­xi­zi­tät sowie eine geringe Immu­no­ge­ni­tät wie die NHP-Studien ergeben haben. Darüber hinaus hat eine von Forschern initiierte klinische Studie gezeigt, dass die Gentherapie gut verträglich ist und nAMD-Patienten erhebliche klinische Vorteile gewährt.

Fazit und Zukunfts­aus­sich­ten

Insgesamt bietet diese neue Gentherapie den Autoren zufolge eine sichere und wirksame Behand­lungs­op­tion für nAMD. Das For­schungs­team plant nun, größere klinische Studien durch­zu­füh­ren, um die Sicherheit und Wirksamkeit zu bestätigen. Bei Erfolg könnte dieser Ansatz auch für andere durch Angiogenese verursachte Netz­haut­erkrankungen angepasst werden.

Quelle: biermann-medizin.de

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