Pati­en­ten­re­gis­ter: Mehr Wissen und Forschung für bessere Therapie- und Hei­lungs­chan­cen

Das Pati­en­ten­re­gis­ter von PRO RETINA schreibt Erfolgs­ge­schichte: Es ist das erste nationale Pati­en­ten­re­gis­ter für seltene Netz­haut­erkrankungen Bis heute wurden 2.100 Patienten aufgenommen. Viele Betroffene konnten dank des von PRO RETINA initiierten Pati­en­ten­re­gis­ters an Umfragen und klinische Studien vermittelt werden. Dadurch leisten das Pati­en­ten­re­gis­ter und jeder einzelne Patient einen Beitrag zur Forschung, zur Entwicklung von neuen Therapien und damit von Lebens­per­spek­ti­ven für Tausende Menschen.

Damit über Erkrankungen neue For­schungs­er­kennt­nisse gewonnen werden können, wird eine Vielzahl von doku­men­tier­ten Fällen benötigt. Hier setzt das Pati­en­ten­re­gis­ter von PRO RETINA an: Es soll eine Brücke zwischen den Betroffenen und den Wis­sen­schaft­lern bilden und für die Patienten die Teilnahme an klinischen Studien vereinfachen. Zudem kann das Pati­en­ten­re­gis­ter ein effektives Instrument zur Dokumentation des Krank­heits­ver­laufs sein. Das ist vor allem vor dem Hintergrund wichtig, dass es bislang kaum erfolgreiche Therapien zur Heilung von Netz­haut­erkrankungen gibt. Trotz neuer wis­sen­schaft­li­cher Erkenntnisse und For­schungs­er­geb­nisse konnten viele Aspekte, die eine Seh­ver­schlecht­erung oder Erblindung auslösen, noch nicht vollständig aufgeklärt werden.

Durch klinische Studien Hei­lungs­chan­cen verbessern

Dr. Sandra Jansen, Leiterin des PRO RETINA Pati­en­ten­re­gis­ters, geht davon aus, dass bei den Netz­haut­erkrankungen noch immer erhebliche Defizite in der Diagnose und Therapie bestehen: „Unser Ziel ist es, durch das Pati­en­ten­re­gis­ter Betroffene für klinische Studien zu gewinnen, um die Hei­lungs­chan­cen von Netz­haut­erkrankungen zu erhöhen.“

Patienten leisten Beitrag zu wis­sen­schaft­li­cher Erkenntnis

Viele der bislang registrierten 2.100 Patienten konnten bereits an Umfragen und in klinische Studien vermittelt werden, wie PRO RETINA Mitglied Eric Z.: „Durch das Pati­en­ten­re­gis­ter der PRO RETINA wurde ich auf eine klinische Studie zu meiner erblich bedingten Netz­haut­erkrankung aufmerksam gemacht. Auch wenn unklar ist, ob das Ergebnis der Studie eine Therapie ist, so habe ich dazu beigetragen, dass Wis­sen­schaft­ler meine Erkrankung besser verstehen können.“

Zu den registrierten Betroffenen gehören Menschen mit seltenen oder sehr seltenen Netz­haut­dystro­phien, aber auch Menschen mit der weit verbreiteten Alters­ab­hän­gi­gen Makula-Dege­ne­ra­ti­o­nen (AMD). Insbesondere bei der trockenen Form der AMD, von der rund 80 % der Patienten betroffen sind, gibt es noch keine wirksamen Therapie­ansätze.

Eigenes Register für LHON-Patienten

Für die Erkrankung LHON (Lebersche hereditäre Opti­kus­n­eu­r­o­pa­thie) hat PRO RETINA ein besonderes Register ins Leben gerufen. Alexander P., selbst LHON Betroffener, beteiligt sich an dieser Regis­ter­stu­die. Nachdem der 32-Jährige plötzlich auf einem Auge nichts mehr sehen konnte, begann für ihn eine wahre Odyssee. Erst Monate und zahlreiche Arztbesuche später wurde bei ihm die Diagnose LHON gestellt. „Diese schwierige Zeit möchte ich anderen LHON Betroffenen ersparen. Meine Daten stelle ich der Wissenschaft zur Verfügung, damit mehr über diese Erkrankung bekannt wird und die Ärzte schneller eine Diagnose stellen können“, begründet Alexander P. seine Teilnahme. Er hat über PRO RETINA den Weg zu einem an der Studie beteiligten LHON Zentrum gefunden. Außer ihm konnten rund 80 Patienten in den ausgewählten LHON Zentren zur Regis­ter­stu­die dokumentiert werden.

Entscheidend für den Erfolg der Pati­en­ten­re­gis­ter ist die Beteiligung der Patientinnen und Patienten. Daher appelliert PRO RETINA an alle Menschen mit Netz­haut­erkrankungen, sich registrieren zu lassen: www.pro-retina.de/pati­en­ten­re­gis­ter oder pati­en­ten­re­gis­ter@pro-retina.de.

Quelle: PRO RETINA Deutschland e. V., Pressestelle Dr. Marion Steinbach

Datum