Ein Volksfeind

Eine mittelgroße Stadt steht Kopf. Eben wähnte sich die Politik und die Bevölkerung noch auf dem aufsteigenden Ast. Die Wirtschaft sollte durch ein neues Kurbad angekurbelt werden. Man erwartete Tou­ris­ten­ströme und Kurgäste und dadurch hohe Einnahmen für die Stadtkasse. Doch dann meldet sich Dr. Stockmann mit einem neuen Gutachten zu Wort. In dem steht klar und deutlich, dass das Grundwasser durch die Abwässer eines Indus­trie­un­ter­neh­mens verschmutzt ist. Mehr noch: Das Wasser ist gesund­heits­ge­fähr­dend und droht, auch die Trink­was­ser­ver­sor­gung der Stadt zu verunreinigen. Dr. Stockmann will das Gutachten in den lokalen Medien veröffent­lichen. Doch dagegen regt sich in der Politik, bei den Kapital-Playern der Stadt und auch in der Familie Dr. Stockmanns Widerstand. Der ökonomische Erfolg ist allen wichtiger als die Umwelt und sogar wichtiger als die Gesundheit der Bevölkerung. Dr. Stockmann will die Wahrheit dennoch ans Licht bringen, Drohungen und Anfeindungen zum Trotz. Der Wahr­heits­drang erhält zunehmend fanatische Züge. 

„Ein Volksfeind“ ist das wohl politischste Drama von Henrik Ibsen. Auf der Folie eines Umwelts­kan­dals fragt es danach, wie eine demokratische Mei­nungs­bil­dung funktionieren - oder wie sie eben missglücken kann. Im Original ist das Drama ein män­ner­do­mi­nier­tes Stück: Zwei Brüder ringen um Einfluss. Durch eine neue Überschreibung ziehen wir den Konflikt ins Jetzt, auch was die Geschlech­ter­zu­schrei­bung angeht. Denn glü­ck­li­cher­weise sitzen heutzutage auch Frauen in den Vorständen, auf den Bür­ger­meis­ter­äm­tern und in den Chef­re­dak­ti­o­nen – wenn auch immer noch zu wenige!

Diese Vorstellung findet mit Audio­deskription statt. Mithilfe der Audio­deskrip­ti­ons­an­lage des BVN können ehrenamtlich Sprechende die The­a­ter­ku­lisse und das Handeln der Personen auf der Bühne beschreiben, damit blinde und sehbehinderte Menschen das Stück verfolgen können.

Karten erhalten Sie über das Kartentelefon unter 04131/42100 oder per E-Mail unter theaterkasse@theater-lueneburg.de.

Veranstalter: Theater Lüneburg

Ver­an­stal­tungs­art: Kultur

Ver­an­stal­tungs­ort
Theater Lüneburg, An den Reeperbahnen 3, 21335 Lüneburg

Termin
19.04.2026, 18:00 Uhr