Neue The­ra­pie­op­tion in Form von Augentropfen entwickelt

Einem süd­ko­re­a­ni­schen Forscherteam ist es gelungen, ein Medikament in Form von Augentropfen zur Behandlung der trockenen alters­be­ding­ten Makula­degeneration (AMD) zu entwickeln.

Von der Food and Drug Admi­nis­tra­tion wurden bislang nur zwei injizierbare Medikamente für die Therapie der trockenen AMD zugelassenen. Diese seien aber, aufgrund der Bedenken über Kom­pli­ka­ti­o­nen bei intra­vi­tre­a­len Injektionen und einer geringen Wirksamkeit bei der Wie­der­her­stel­lung der Sehkraft nur begrenzt.

Das For­schungs­team unter der Leitung von Dr. Moon-Hyeong Seo vom Natural Product Drug Development Center am Korea Institute of Science and Technology (KIST, Präsident Oh Sang-Rok), Seoul, Südkorea, hat nun ein neues Therapeutikum für trockene AMD entwickelt, das in Form von Augentropfen verabreicht werden kann. Augentropfen sind eine gängige Methode zur Verabreichung von Medikamenten auf dem ophthal­mologischen Markt. Die Entwicklung von For­mu­lie­run­gen für Augentropfen, die auf die Netzhaut abzielen, ist jedoch eine große Her­aus­for­de­rung.

Pep­tid­wirk­stoff­kan­di­da­ten

Um die Grenzen der Injek­ti­ons­be­hand­lung zu überwinden, konzentrierte sich das Wis­sen­schafts­team auf den Ent­zün­dungs­si­gnal­weg der Toll-like-Rezeptoren (TLRs). Von diesen ist bekannt, dass sie eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der AMD spielen. Durch die Extraktion von Pep­tid­se­quen­zen aus Zehntausenden von Proteinen mit Strukturen, die den natürlichen TLR-Signal­pro­te­i­nen ähneln, erstellten sie eine umfangreiche Bibliothek mit über 190.000 Pep­tid­wirk­stoff­kan­di­da­ten. Mithilfe einer Technologie zum schnellen Screening von Peptiden, die spezifisch an TLR-Signal­pro­te­ine binden, iden­ti­fi­zier­ten die Forscher erfolgreich mehrere Pep­tid­kan­di­da­ten, die in der Lage sind, die Wech­sel­wir­kun­gen zwischen diesen Proteinen zu hemmen.

Behandlung zeigt Schutz der Netz­haut­zel­len

Die Forscher validierten die the­ra­peu­ti­sche Wirksamkeit der Peptide, indem sie sie als Augentropfen an Mäuse mit induzierter trockener AMD verabreichten. Die behandelte Gruppe zeigte einen Schutz der Netz­haut­zel­len und eine deutlich geringere Netz­haut­degenera­tion, vergleichbar mit der von normalen Mäusen.

Augentropfen auf Peptidbasis

Die Wis­sen­schaft­ler sind der Ansicht, dass diese Augentropfen auf Peptidbasis die bestehenden injizierbaren Therapien für trockene AMD wirksam ersetzen könnten. Dieser neue the­ra­peu­ti­sche Wirkstoff, der in Form von Augentropfen verabreicht wird, biete den Patienten nicht nur einen höheren Behand­lungs­kom­fort und führe zu einer besseren Therapietreue. Sondern würde zudem die mit den wiederholten invasiven Behandlungen verbundenen Kom­pli­ka­ti­o­nen und Kosten verringern. Darüber hinaus stelle die nichtinvasive und sichere Art der Therapie eine neuartige Behand­lungs­op­tion dar, die sowohl die Wirksamkeit als auch die Zufriedenheit der Patienten verbessere.

Dr. Seo erklärte: „Das KIST Natural Product Drug Development Center, das im September gegründet wurde, um sich auf missi­ons­o­ri­en­tierte Forschung zu konzentrieren, zielt darauf ab, globale Medikamente gegen alters­be­dingte Krankheiten, ein­schließ­lich Krebs und Augen­krank­heiten, zu entwickeln. Wir planen, die gemeinsame Forschung mit inländischen und inter­na­ti­o­na­len Phar­ma­un­ter­neh­men fortzusetzen, um globale klinische Studien für dieses innovative Medikament gegen trockene AMD vor­an­zu­trei­ben.“

Quelle: biermann-medizin.de

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